- Dorothea Baltzer-Griesbeck
Samstag, 13. September 2014: Granville und Coutances
Bereits vor 09:00 Uhr trafen wir uns schon wieder, um nach Granville zu fahren. Es stand der Besuch des Christian DIOR Museums an. Der in Granville geborene Haut-Couturier wuchs in dieser Villa auf und gestaltete in seinen jungen Jahren den wundervollen Garten der Villa, insbesondere der Rosen. Die Gerüche der Pflanzen inspirierten ihn zu verschiedenen Duftkreationen, die Farben und Form der Blumen waren die Grundlage für seine weltbekannten Kleider. Nach einem Studium der Politikwissenschaften in Paris widmete er sich zunächst der Kunst und etablierte sich als Kunsthändler mit einer eigenen kleinen Kunstgalerie. Er entwarf Modeskizzen für große Zeitungen, bevor er als Modeschöpfer bei verschiedenen Modehäusern angestellt wurde. Nach dem 2. Weltkrieg kam zunächst in Frankreich sein Durchbruch mit seinen Modevorführungen und sukzessive auch bald auf internationaler Ebene. Seine – den Formen der verschiedenen Blumensorten nach empfundenen – Schnitte und Linien wurden weltweit berühmt und so wurden unter Lizenz Firmen in den USA, London und auch Deutschland gegründet. Bekannt sind ebenso seine Duftkreationen und Schuhmode. Pierre CARDIN arbeitete bis 1950 als erster Schneider im Dior Designteam, Yves SAINT LAURENT wurde 1953 Diors Assistent und übernahm nach Diors Tod 1957 als Chef-Designer die Nachfolge Diors. In der Dior-Villa konnten einige Modelle der verschiedenen, von ihm geschaffenen Kleiderlinien besichtigt worden. Eine große Fotoausstellung dokumentierte die verschiedenen Epochen und Stilrichtungen seines künstlerischen Wirkens bei der Schöpfung seiner weltbekannten Kleidung. Ein wunderschön gepflegter Garten in Hanglage mit Blick auf das Meer mit Duftstationen zu seinen einzelnen Parfums rundete diesen Besuch ab.
Gelegenheit zur Stadtbesichtigung mit Mittagessen gab es im Anschluss, bevor uns der Weg noch nach Coutances führte. Dort konnten wir kurz vor einer Hochzeit noch die bekannte Kathedrale Notre Dame de Coutances, die Kirche Saint-Nicolas und den sehr kreativ angelegten Botanischen Garten besichtigen. An die frühere Bedeutung von Coutances als Bischofsstadt und Verwaltungssitz erinnert die gewaltige Kathedrale, die im Stil der normannischen Gotik im 13. Jahrhundert vollendet wurde.
Am Abend luden wir in Varenguebec die Gastfamilien und Ehrenvorsitzenden sowie das Partnerschaftskomitee unserer französischen Freunde zu einem Abendessen ein. Nicht nur an dieser Stelle danken wir « Les Amis de Schwanstetten » für die hervorragende Vorbereitung, Auswahl und Organisation dieses ebenfalls sehr köstlichen Essens. Michael König fasste diesen Dank sowie den Dank für die gesamte Organisation vor Ort für die unvergesslich schönen Tage dieser Reise in seinen Abschiedsworten zusammen, ein ebenso großer Dank gebührt den Gastfamilien für die Aufnahme der Reisegruppe sowie Eveline REVERSAT für die Übersetzung der Artikel auf unserer Homepage. Der Vorsitzende Pascal LEROUX sprach ebenfalls Abschiedsworte und präsentierte das neue Logo von « Les Amis de Schwanstetten », das künftig bei offiziellen Schriftwechseln verwendet wird und auf der gemeinsamen Homepage neben unserem Logo seinen Platz haben wird.
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Hier einige Bilder vom Ausflug nach Berching zum Jubiläum 2018
Voici quelques photos de l'excursion à Berching pendant l'anniversaire en 2018
Hier einige Bilder von der « Brocante » 2019 in La Haye du Puits
Voici quelques photos de la « Brocante » 2019 à La Haye du Puits
(Fotos Photos: Jean-Claude FONTAINE, Michael König)
- Ursula Oberndörfer
Thomasmarkt 2022
Vier wunderschöne Tage mit unseren französischen Freunden sind wieder viel zu schnell vergangen.
- Dorothea Baltzer-Griesbeck
Sonntag, 05. Mai 2013: Weißenburg und Wülzburg
Dieser Ausflugstag stand ganz im Zeichen des Unesco Welterbes Limes, der Römerstadt Weißenburg und der Hohenzollernfestung Wülzburg. In drei Gruppen besichtigten wir mit fachkundigen Gästeführern das Römermuseum mit seinen Funden aus vor- und frühgeschichtlichen Kulturen und den Funden, die auf eine römische Besiedlung namens „Biriciana” (jetzt Weißenburg) schließen lässt. Wir bekamen viele Einblicke zur Besiedelungsgeschichte der weißenburger Gegend von der Steinzeit bis hin zur Römerzeit und erfuhren viel über die Größe, Macht, Einfluss und Lebensweise im römischen Reich. Wir konnten Werkzeuge und Objekte des täglichen Gebrauchs, Schmuck und römisches Kunsthandwerk bewundern. Ein besonderes Highlight waren die 1979 gefundenen Bronzestatuetten. Jede stellt eine römische Gottheit dar, sie wurden in verschiedenen römischen Schmieden des gesamten römischen Reiches hergestellt und galten als Statussymbol. Sie befanden sich nur ca. 50 cm tief in der Erde und waren ca. im Jahr 150 n. Chr. „nur” übergangsweise vergraben. Es wird vermutet, dass diese für einen Feldzug zur Sicherheit vergraben wurden, sie sollten im Anschluss wieder geborgen werden und wieder in das Haus seines Besitzers zurück gebracht werden. Gefunden wurden diese Bronzestatutetten zufällig Ende der 70iger Jahre bei Bau- und Gartenarbeiten und wurden 1980 an den Freistadt Bayern, unter der Bedingung, dass diese Fundstücke in Weißenburg bleiben, verkauft.
Nach dieser „Einführung” konnten wir bei bestem Wetter in Natura das teilrekonstruierte Kastell Biriciana ansehen. Das ursprüngliche Holzkastell, das in der Antike als Militärlager genutzt wurde, wurde in mehreren Etappen archäologischer Ausgrabungen und an Hand des vorhandenen Bildmaterials und den Aufzeichnungen unter Mithilfe der heutigen Forschungstechnik rekonstruiert. Neben den in der Erde befindlichen Grundmauern wurde ein Tor mit zwei Türmen nachgebaut. Wellness wie sie früher praktiziert wurde, konnten wir in den römischen Thermen, einer großen und gut erhaltenen Bäderanlage aus der römischen Zeit begutachten.
Im Anschluss genossen wir im Freien, 200 m über der Stadt Weißenburg ein hervorragendes Mittagessen im Burgwirt auf der Hohenzollernfestung Wülzburg. In zwei Gruppen wurden wir dann nochmals von zwei Gästeführern durch die Festung geführt. Auch hier erfuhren wir wieder fachkundig und mit viel Kurzweil Wissenswertes zur Festung: In ihrer langen Geschichte war die Festung Wülzburg ein Benediktinerkloster, wurde zu einer Probstei, einem Verwaltungsamt, diente nach dem zweiten Weltkrieg als Zufluchtsort für Witwen mit ihren Kindern und wurde mehrmals als Gefängnis und Kriegsgefangenenlager genutzt. Hier war auch Charles de Gaulle im Ersten Weltkrieg inhaftiert. Ihm gelang die Flucht, er wurde aber erneut festgenommen und war abermals in der Wülzburg inhaftiert. Heute befindet sich hier eine Fachschule für soziale Berufe der Rummelsberger Anstalten. Die als Pentagon, als fast regelmäßiges Fünfeck, konstruierte Festungsanlage birgt in ihren fünf Bastionen somit viel Geschichte. Wir genossen einen wunderbaren Blick auf Weißenburg, besichtigten einen 143 m tiefen Brunnen, einen ehemaligen Getreidespeicher und stiegen „bewaffnet” mit Taschenlampen in ein höhlenartiges Verlies. Am späten Nachmittag traten wir den Rückweg nach Schwanstetten an.
An dieser Stelle ganz herzlichen Dank an die kurzfristig eingesprungenen Begleiter und Übersetzer Rosemarie Steinel, Carolin und Theo Griesbeck, Ursula Oberndörfer sowie den ehemaligen Bürgermeister Dietmar Koltzenburg und seine Frau.
Den letzten Abend verbrachten die Gäste mit ihren Gastgebern oder man traf sich zu geselligen Runden.
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